Nächster Starttermin August 2024

Weiterbildung in Systemischer Traumapädagogik

 

Leitung: Margarete Udolf | Gisela Speckemeier

Die Traumapädagogik hat sich in den letzten 25 Jahren aus dem Kontext der stationären Kinder- und Jugendarbeit weiterentwickelt und sich in fast allen Förderbereichen etabliert. Mit ihrem Hauptaugenmerk auf Wertschätzung, Stabilisierung und Ressourcenstärkung bildet sie insbesondere für Fachkräfte unterschiedlichster Arbeitsfelder eine methodische Grundlage für einen sensibilisierten, professionellen Umgang und eine stabilisierende Begleitung für Menschen jeden Alters mit traumatischen Erfahrungen.

In unserer Weiterbildung „Systemische Traumapädagogik“ verbinden wir traumapädagogische Konzepte und Methoden mit dem systemischen Ansatz. Das Verstehen der Wechselwirkung zwischen der traumatisierten Person und ihrem Umfeld fördert eine traumasensible Haltung. Die Teilnehmenden lernen, wie sie mit der häufig entstehenden belastenden Dynamik aller Beteiligten umgehen und können Erklärungsmodelle, wie z. B. das Konzept des guten Grundes, sowie neue Handlungs- und Sichtweisen praktisch auf das traumabelastete Beziehungsgeschehen anwenden. Die Weiterbildung legt besonderen Schwerpunkt auf den Transfer von Theorie zur Praxis und stärkt somit die traumapädagogische Handlungssicherheit und Selbstwirksamkeit im Umgang mit den Klient*innen.

In den Modulen bekommen die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit den traumapädagogischen Prinzipien und den vielfältigen Unterstützungskonzepten und -methoden auseinanderzusetzen. Praktische Übungen in Kleingruppen erweitern ihre Gesprächskompetenzen sowie Handlungsspielräume und tragen wesentlich zu mehr Sicherheit im Umgang mit traumatisierten Menschen bei.
Das Verstehen von Bindungsproblematiken traumatisierter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener ermöglicht sicheres Erkennen und adäquaten Umgang mit traumabezogenen Reinszenierungen sowie Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomenen im pädagogischen Alltag. Da unverarbeitete Traumata und die damit einhergehenden Bindungserfahrungen über Generationen weitergegeben werden, widmen wir uns den Möglichkeiten und Grenzen einer stabilisierenden Unterstützung für die Betroffenen. Im Kontext der traumabezogenen Dynamiken in Familien- und Hilfesystemen werden die Bedingungen und Bindungsangebote für eine konstruktive Kooperation unter den Beteiligten betrachtet.

Aufbau der Weiterbildung

Die Weiterbildung dauert ein Jahr und umfasst insgesamt 205 UE zu 45 Min., davon:

Leistungen des Instituts:

  • 160 UE Theorie, Methoden, Gruppensupervision* und Intervision*
  • 2 Einzelsupervisionen **

* je 2 UE in Teilgruppen in den Modulen 2 – 10
** individuelle Termine außerhalb der Module

  • 15 UE Peergruppe (selbstorganisiert)
  • 2 Tage Abschlusskolloquium in Kleingruppen

Um den Lernprozess zu unterstützen und den Wissenstransfer in die Praxis für die Teilnehmenden zu sichern, werden selbstorganisierte Peergroups / Intervisionstreffen und zwei Einzelsupervisionssitzungen durchgeführt.

Aufbau der Module

In den Modulen bieten wir Theorieinput, praxisbezogene Kleingruppenübungen, Rollenspiele sowie Selbstreflexionseinheiten. In unterschiedlichen Kontexten (Plenum, Gruppen- und Einzelsupervision, Intervision, Peergruppen) werden die Fallbeispiele, und Erfahrungen der Teilnehmenden auf der Grundlage des psychotraumatologischen und traumapädagogischen Wissens bearbeitet. Unsere Referent*innen verfügen über langjährige Erfahrungen aus der ambulanten und stationären Jugendhilfe, Traumatherapie sowie der systemischen Beratung und Therapie und decken somit eine große Bandbreite der traumabezogenen Arbeitsbereiche ab.

Gruppensupervision

Zu den wichtigen Qualitätsmerkmalen der Weiterbildung gehören kontinuierliche Gruppensupervisionen. Alle Teilnehmenden stellen dort ihre Fallbeispiele vor mit dem Ziel, das erworbene Wissen in ihrem pädagogischen Alltag zu transferieren. Die Gruppensupervisionen sind in die Module 2 bis 10 integriert und finden in zwei Teilgruppen statt.

Einzelsupervision

Die Einzelsupervisionen stellen eine weitere Möglichkeit dar, traumapädagogisch relevante berufliche und persönliche Themen zu reflektieren. Sie finden nach individueller Terminabsprache mit den Referent*innen statt.

Peer- und Intervisionsgruppen

Peer- und Intervisionsgruppen ermöglichen den Teilnehmenden, kollegialen Fachaustausch sowie gegenseitige Unterstützung bei der Reflexion des erworbenen Wissens und dem Transfer traumapädagogischer Methoden in die eigenen Arbeitsfelder. Die Intervisionstreffen findet während der Weiterbildungsmodule im Wechsel mit der Gruppensupervision statt. Weitere Intervisionstreffen werden von den Peergruppen (4-5 Mitglieder) in eigener Regie geplant und durchgeführt.

Aufbau der Weiterbildung im Überblick

Theorie / Methoden / Gruppensupervision / Intervision*
2 Einzelsupervisionen***
+ Peergruppe 15 UE
(selbst organisiert)
+ 2 Tage Abschlusskolloquium in Kleingruppen
___________________________________
160 UE**

Zeiten:

Freitag             10.00 – 18.00 Uhr
Samstag           9.00 – 17.00 Uhr

Anmerkungen: 

*  2.-10. Block: Gruppensupervision bzw. Intervision (je 2 UE = Teilgruppe A/B)
** UE = 45 Minuten
*** individuelle Termine außerhalb der Module 

Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzung

Fachkräfte aus:

  • der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendämter
  • Beratungsstellen
  • psychiatrischen, psychosomatischen oder Suchtkliniken
  • aus den Kindertagesstätten, dem Schul- und Hortbereich, der Frühförderung, sowie aus der offenen Jugendarbeit,

die über eine der folgenden Ausbildungen / Studiengänge verfügen:

  • Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen, Pädagog*innen, Sonderpädagog*innen, Erzieher*innen
  • -Theolog*innen, Dipl.-Soziolog*innen
  • Lehrer*innen, Beratungslehrer*innen
  • Psycholog*innen
  • Kunst- oder Musiktherapeut*innen

 

Teilnahmevoraussetzungen

  • Pädagogischer /psychologischer Hochschul-, Fachhochschul-, Fachschulabschluss oder spezifische berufliche Ausbildung
  • drei Jahre Berufspraxis in einem entsprechenden Arbeitsfeld
  • ein aktuelles Arbeitsfeld, das die Umsetzung des Erlernten ermöglicht
Zertifizierung

 

 

 

Anerkennung
Die Weiterbildung entspricht den Zertifizierungsvoraussetzungen der DeGPT und des Fachverbandes Traumapädagogik und der GPTG als Weiterbildung in „Traumapädagogik / Traumazentrierter Fachberatung mit dem Schwerpunkt Traumapädagogik“

Link zur DeGPT // Fachverband Traumapädagogik

Voraussetzungen für die Vergabe des DeGPT /Fachverband Traumapädagogik – Zertifikats:

  • Aktive Teilnahme an den Seminartagen (max. Fehlzeit 24 UE)
  • Aktive Teilnahme an der Gruppensupervision (max. Fehlzeit 6 UE)
  • Erstellung von zwei Abschlussarbeiten: eine Fall- und eine Projektvorstellung, beide mündlich und schriftlich
  • Die schriftliche Dokumentation der Abschlussarbeiten ist entlang eines vorgegebenen Schemas vor-zunehmen. Beide Arbeiten sind durch ein Originaldokument zu belegen (z. B. Video- oder Audioaufnahme, Zeichnungen oder Tagebuchnotizen o.ä. des/der Klient*in)
  • Erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium

 

Termine

Termine

  • Modul 1: 23.-24.08.24
  • Modul 2: 27.-28.09.24
  • Modul 3: 08.-09.11.24
  • Modul 4: 24.-25.01.25
  • Modul 5: 14.-15.02.25
  • Modul 6: 07.-08.03.25
  • Modul 7: 04.-05.04.25
  • Modul 8: 09.-10.05.25
  • Modul 9: 13.-14.06.25
  • Modul 10: 04.-05.07.25
  • Modul 11: 04.-05.09.25
Investition

Die Kosten für die Weiterbildung betragen 3780,00 Euro für Frühbucher bis Mai 2024. Es besteht die Möglichkeit einen Bildungsscheck über 500,00 Euro zu beantragen.
Im Betrag sind enthalten:

  • 4‐Gang‐Mittagsbuffet im Restaurant
  • kalte Getränke
  • Kaffeespezialitäten in der Kaffeelounge
  • süßer Nachmittagssnack im Restaurant
  • Handout zu jedem Seminar
  • 2 Einzelsupervisionen
  • Zertifizierung durch die DeGPT/FvTP

Buchen Sie optional eine Übernachtung im komfortablen Einzel- oder Doppelzimmern inkl. Vollverpflegung hinzu. Anreise am Vorabend ist nach vorheriger Anmeldung gegen Aufpreis möglich. Preise für Übernachtung bitte im Haus Neuland anfragen.

Kosten ohne Übernachtung: 3780,00 € – Frühbucherrabatt (bis einschließlich 30. Mai 2024)
Die Weiterbildung ist Bildungsscheck berechtigt.

Weiterbildungen mit der ORGENS Akademie

  • Die ORGENS Akademie zeichnet sich aus durch Trainer*innen mit langjähriger Berufserfahrung
  • Wir bieten mit Haus Neuland eine professionelle Seminarbetreuung und gut ausgestattete Räumlichkeiten
  • Die ORGENS Akademie bietet eine ausführliche Online-Datenbank mit Lehrfilmen, Seminardokumentation und zusätzlichen Materialien und Artikeln
  • Wir ermöglichen bei Bedarf wöchentliche Online-Sprechstunde für alle Teilnehmenden
  • Unsere Dozent*innen kommen alle aus der Praxis und legen hohen Wert auf den Transfer und die Implementierung systemischer Konzepte in die eigene Arbeitspraxis
  • Die ORGENS Akademie bietet Lehrsupervision in Kleingruppen und Live-Supervision (nach Absprache)
Haus Neuland

 

 

Weiterbildung: Die Weiterbildung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Bildungsträger Haus Neuland in Bielefeld

Haus Neuland ist ein kompetenter und engagierter Bildungsträger, der langjährige Erfahrung in der Durchführung von beruflichen Weiterbildungen und Seminaren besitzt. Die Weiterbildung findet in den gut ausgestatteten Räumen des Hauses statt. Das Team von Haus Neuland übernimmt die Anmeldung und das Weiterbildungsmanagement und sorgt für eine gute Atmosphäre im Haus. Seminarverpflegung, Getränke und ein vielfältiges Mittagessen sind im Preis inbegriffen. Bei Bedarf können Teilnehmende im Haus in komfortablen Zimmern übernachten.