Weiterbildung Systemische Traumapädagogik

Nächster Starttermin: 01. – 02.12.2023

Weiterbildung in Systemischer Traumapädagogik

 

Die Traumapädagogik hat sich in den letzten 25 Jahren aus dem Kontext der stationären Kinder- und Jugendarbeit weiterentwickelt und sich in fast allen Förderbereichen etabliert. Mit ihrem Hauptaugenmerk auf Wertschätzung, Stabilisierung und Ressourcenstärkung bildet sie insbesondere für Fachkräfte unterschiedlichster Arbeitsfelder eine methodische Grundlage für einen sensibilisierten, professionellen Umgang und eine stabilisierende Begleitung für Menschen jeden Alters mit traumatischen Erfahrungen.

In unserer Weiterbildung „Systemische Traumapädagogik“ verbinden wir traumapädagogische Konzepte und Methoden mit dem systemischen Ansatz. Das Verstehen der Wechselwirkung zwischen der traumatisierten Person und ihrem Umfeld fördert eine traumasensible Haltung. Die Teilnehmenden lernen, wie sie mit der häufig entstehenden belastenden Dynamik aller Beteiligten umgehen und können Erklärungsmodelle, wie z. B. das Konzept des guten Grundes, sowie neue Handlungs- und Sichtweisen praktisch auf das traumabelastete Beziehungsgeschehen anwenden. Die Weiterbildung legt besonderen Schwerpunkt auf den Transfer von Theorie zur Praxis und stärkt somit die traumapädagogische Handlungssicherheit und Selbstwirksamkeit im Umgang mit den Klient*innen.

In den Modulen bekommen die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit den traumapädagogischen Prinzipien und den vielfältigen Unterstützungskonzepten und -methoden auseinanderzusetzen. Praktische Übungen in Kleingruppen erweitern ihre Gesprächskompetenzen sowie Handlungsspielräume und tragen wesentlich zu mehr Sicherheit im Umgang mit traumatisierten Menschen bei.
Das Verstehen von Bindungsproblematiken traumatisierter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener ermöglicht sicheres Erkennen und adäquaten Umgang mit traumabezogenen Reinszenierungen sowie Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomenen im pädagogischen Alltag. Da unverarbeitete Traumata und die damit einhergehenden Bindungserfahrungen über Generationen weitergegeben werden, widmen wir uns den Möglichkeiten und Grenzen einer stabilisierenden Unterstützung für die Betroffenen. Im Kontext der traumabezogenen Dynamiken in Familien- und Hilfesystemen werden die Bedingungen und Bindungsangebote für eine konstruktive Kooperation unter den Beteiligten betrachtet.

Aufbau der Weiterbildung

In den Modulen bieten wir Theorieinput, praxisbezogene Kleingruppenübungen, Rollenspiele sowie Selbstreflexionseinheiten. In unterschiedlichen Kontexten (Plenum, Gruppen- und Einzelsupervision, Intervision, Peergruppen) werden die Fallbeispiele, und Erfahrungen der Teilnehmenden auf der Grundlage des psychotraumatologischen und traumapädagogischen Wissens bearbeitet.
Unsere Referent*innen verfügen über langjährige Erfahrungen aus der ambulanten und stationären Jugendhilfe, Traumatherapie sowie der systemischen Beratung und Therapie und decken somit eine große Bandbreite der traumabezogenen Arbeitsbereiche ab.

Gruppensupervision

Zu den wichtigen Qualitätsmerkmalen der Weiterbildung gehören kontinuierliche Gruppensupervisionen. Alle Teilnehmenden stellen dort ihre Fallbeispiele vor, mit dem Ziel, das erworbene Wissen in ihrem pädagogischen Alltag zu transferieren.

Die Gruppensupervisionen sind in die Module 2 bis 10 integriert und finden in zwei Teilgruppen statt.

 

Einzelsupervision

Die Einzelsupervisionen stellen eine weitere Möglichkeit dar, traumapädagogisch relevante berufliche und persönliche Themen zu reflektieren.
Sie finden nach individueller Terminabsprache mit den Referent*innen statt.

 

Peer- und Intervisionsgruppen

Peer- und Intervisionsgruppen ermöglichen den Teilnehmenden, kollegialen Fachaustausch sowie gegenseitige Unterstützung bei der Reflexion des erworbenen Wissens und dem Transfer traumapädagogischer Methoden in die eigenen Arbeitsfelder. Die Intervisionstreffen findet während der Weiterbildungsmodule im Wechsel mit der Gruppensupervision statt. Weitere Intervisionstreffen werden von den Peergruppen (4-5 Mitglieder) in eigener Regie geplant und durchgeführt.

 

Aufbau der Weiterbildung

Theorie / Methoden / Gruppensupervision / Intervision*

2 Einzelsupervisionen** *

 

+ Peergruppe 15 UE
(selbst organisiert)

+ 2 Tage Abschlusskolloquium in
Kleingruppen

 

 

160 UE**

10  UE
_________

170 UE

 

 

 

             Zeiten

Freitag             10.00 – 18.00 Uhr

Samstag           9.00 – 17.00 Uhr

        *  2.-10. Block: Gruppensupervision
bzw. Intervision (je 2 UE = Teilgruppe
A/B)
** UE = 45 Minuten
*** individuelle Termine außerhalb der
Module 

 

Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzung

Fachkräfte aus:

  • der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendämter
  • Beratungsstellen
  • psychiatrischen, psychosomatischen oder Suchtkliniken
  • aus den Kindertagesstätten, dem Schul- und Hortbereich, der Frühförderung, sowie aus der offenen Jugendarbeit,

die über eine der folgenden Ausbildungen / Studiengänge verfügen:

  • Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen, Pädagog*innen, Sonderpädagog*innen, Erzieher*innen
  • -Theolog*innen, Dipl.-Soziolog*innen
  • Lehrer*innen, Beratungslehrer*innen
  • Psycholog*innen
  • Kunst- oder Musiktherapeut*innen

 

Teilnahmevoraussetzungen

  • Pädagogischer /psychologischer Hochschul-, Fachhochschul-, Fachschulabschluss oder spezifische berufliche Ausbildung
  • drei Jahre Berufspraxis in einem entsprechenden Arbeitsfeld
  • ein aktuelles Arbeitsfeld, das die Umsetzung des Erlernten ermöglicht
Zertifizierung

Anerkennung
Die Weiterbildung entspricht den Zertifizierungsvoraussetzungen der DeGPT und des Fachverbandes Traumapädagogik und der GPTG als Weiterbildung in „Traumapädagogik / Traumazentrierter Fachberatung mit dem Schwerpunkt Traumapädagogik“ 
Der Zertifizierungsantrag ist in Bearbeitung. 

Voraussetzungen für die Vergabe des DeGPT /Fachverband Traumapädagogik – Zertifikats:

  • Aktive Teilnahme an den Seminartagen (max. Fehlzeit 24 UE)
  • Aktive Teilnahme an der Gruppensupervision (max. Fehlzeit 6 UE)
  • Durchführung von zwei Einzelsupervisionssitzungen
  • Durchführung der u.a. selbstorganisierten Peergruppen / Intervisionstreffen (max. Fehlzeit 3 UE)
  • Erstellung von zwei Abschlussarbeiten: eine Fall- und eine Projektvorstellung, beide mündlich und schriftlich
  • Die schriftliche Dokumentation der Abschlussarbeiten ist entlang eines vorgegebenen Schemas vor-zunehmen. Beide Arbeiten sind durch ein Originaldokument zu belegen (z. B. Video- oder Audioaufnahme, Zeichnungen oder Tagebuchnotizen o.ä. des/der Klient*in)
  • Erfolgreiche Teilnahme am Abschlusskolloquium

 

Termine

Weiterbildung Systemische Traumapädagogik
Termintabelle Dezember 2023 – November 2024

Datum

Modul

01.-02.12.2023

 

Modul 1

Erklärungsmodelle der Systemischen Traumapädagogik und Theorie der
Psychotraumatologie.

26./27.01.2024

Modul 2

Kindheits- und Jugendtraumata. Grundlagen der Traumapädagogik.

23./24.02.2024

Modul 3

Pädagogik des Sicheren Ortes. Systemische Grundlagen.

15./16.03.2024

 

Modul 4

Reinszenierung, Übertragung und Gegenübertragung. Selbstfürsorge in der Arbeit mit Traumatisierten.

12./13.04.2024

Modul 5

Systemisch – traumapädagogische Stabilisierung I

24./25.05.2024

Modul 6

Systemisch – traumapädagogische Stabilisierung II

14./15.07.2024

Modul 7

Transgenerationale Wirkung von Traumata im Herkunftssystem

05./06.07.2024

 

Modul 8

Selbstwirksamkeit durch Partizipation im gesellschaftlichen und Gruppenkontext

23./24.08.2024

 

Modul 9

Systemintervention bei Krisen. Selbstfürsorge im beruflichen Kontext zur Prävention von Burnout und sekundärer Traumatisierung.

27./28.09.2024

 

Modul 10

Kommunikation und Kooperation mit Herkunftsfamilien und beteiligten Helfersystemen. Resilienz und posttraumatisches Wachstum. Letzte Fragen / Rückblick und Evaluation.

08./09.11.2024

 

Abschlusskolloquium

 

Ort

Haus Neuland
Senner Hellweg 493

33689 Bielefeld
https://www.haus-neuland.de/

Investition

Der Teilnahmebetrag beträgt 3531,00 € und beinhaltet alle Kosten für die Weiterbildungsmodule, Prüfungsgebühr und Supervisionen sowie die Verpflegungspauschale mit Tagungsgetränken, Mittagessen und Kaffee und Kuchen.

Für die Weiterbildungen kann einen Bildungsscheck beantragt werden.

Im Haus Neuland bestehen Übernachtungsmöglichkeiten, die nicht in den Kosten beinhaltet und von den Teilnehmenden selbst zu reservieren sind.

Weiterbildungen mit der ORGENS Akademie

  • Die ORGENS Akademie zeichnet sich aus durch Trainer*innen mit langjähriger Berufserfahrung
  • Wir bieten mit Haus Neuland eine professionelle Seminarbetreuung und gut ausgestattete Räumlichkeiten
  • Die ORGENS Akademie bietet eine ausführliche Online-Datenbank mit Lehrfilmen, Seminardokumentation und zusätzlichen Materialien und Artikeln
  • Wir ermöglichen bei Bedarf wöchentliche Online-Sprechstunde für alle Teilnehmenden
  • Unsere Dozent*innen kommen alle aus der Praxis und legen hohen Wert auf den Transfer und die Implementierung systemischer Konzepte in die eigene Arbeitspraxis
  • Die ORGENS Akademie bietet Lehrsupervision in Kleingruppen und Live-Supervision (nach Absprache)
Haus Neuland

 

 

Weiterbildung: Die Weiterbildung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Bildungsträger Haus Neuland in Bielefeld

Haus Neuland ist ein kompetenter und engagierter Bildungsträger, der langjährige Erfahrung in der Durchführung von beruflichen Weiterbildungen und Seminaren besitzt. Die Weiterbildung findet in den gut ausgestatteten Räumen des Hauses statt. Das Team von Haus Neuland übernimmt die Anmeldung und das Weiterbildungsmanagement und sorgt für eine gute Atmosphäre im Haus. Seminarverpflegung, Getränke und ein vielfältiges Mittagessen sind im Preis inbegriffen. Bei Bedarf können Teilnehmende im Haus in komfortablen Zimmern übernachten.